Montag, 28. März 2011

Vrenis & Susis irrer USA-Trip (ruelps on the road)


Intro
Seit dem 16. Maerz wagen Vreni & Susi das grosse Experiment: 4 Wochen im Mietwagen (kleinste Klasse, also auf engstem Raum) durch Kalifornien (ach, wir waren ja auch noch in Nevada und Arizona)!
In unserem Reisetagebuch halten wir nun unsere Erlebnisse, die extrem nach Abenteuer und Freiheit riechen, fest.

Arrival
Der 22-Stunden-Trip beginnt (uns war nicht klar, dass es wirklich so lange dauert). Nach 8 Stunden Zwischenlandung in New York (JFK) - Vrenis Gelueste nach einer Zigarette schlagen bereits aufs Gemuet. Doch ihr Laster wird auf eine harte Probe gestellt, sie muss weitere 6 Stunden (Weiterflug nach San Francisco) ausharren, bis ihre Lunge endlich wieder Teer inhalieren kann.

Voellig erschoepft werden wir von Melody (Freundin von Vrenis Vater) vom Flughafen abgeholt, zum Hotel chauffiert und mit Essen versorgt. Wir fuehlen uns gleich wie zu Hause - auch im King George (unser Hotel fuer drei Naechte).

Vreni vorm King George

Day 1
Nach einem reichhaltigen Fruehstueck holt unsere Sightseeing-Expertin Melody uns erneut ab und zeigt uns mit ihrer Freundin Jan einige der schoensten Flecken SFs. Golden Gate Bridge, Muir Woods, den Beach, Hausboote in Sausalito.


Golden Gate Bridge
Susi und ihr neuer Freund - der Baum!
Verena, Melody & Susanne
Hausboote in Sausalito
Muir Woods (Baumriese)
Beach
         
Day 2
Glueckliches Erwachen im King George - Blick aus dem Fenster: es regnet aus Kuebeln, na toll. Ab ins Pine Crest-Diner und 2 Stunden fruehstuecken. Immer noch Regen, also ab ins MoMA. (18 Dollar gespart, dank Presscard). Verenas Erkenntnis: Hier kann man gut Typen aufreissen (DER Typ war nur leider mit haesslicher Freundin da). Nach dem kulturellen Flash erst mal ein Bierchen zischen und lecker Suppe aus Tasse loeffeln und Plan schmieden. Aha: bei grauem Wetter am besten ins bunte Chinatown. Nackte Enten, kitschige Klamotten, bunte Lampions und eine asiatische Brise. Voellig cocktail-geil stolpern wir nur in suspekte Chinesen-Mafia-Bars, um schlussendlich im Vesuvio zu landen. Hier hat schon Jack Kerouac gepichelt. Ihm zu Ehren ordern wir gleich mal 2 Kerouac-Cocktails, lecker hicks. Crackraucher vor der Tuer, 2. Reihe Frau mit Monstertitten und Klappspaten alias Schuljunge. Besoffener Blick aus dem Fenster: City Lights Bookstore vor der Nase, hicks (nach DEM hatten wir eigentlich gesucht). Beim Betreten herbe Enttaeuschung: nix underground in here. Ab zum Chinesen - Essen fassen und Pegel halten. Geruestet fuers Nightlife in ehemaliger Fischhalle (muff) und jetziges Pub gelandet. Dort schrammelt ne Drecks-Coverband, 2 weitere Tittenmonster wiegen ihre Silikonmassen im Takt. 2 Schwuppen aus Texas am Nebentisch. Weitere Erkenntnis: Keine Sau kennt hier Wodka Lemon! Skandal! Muessen mit Wodka und irgendeiner Lemon-Zitronen-Bruehe (die wir hoechstens zum Backen verwenden) Vorlieb nehmen. Egal, Hauptsache knallt! Planlos ziehen wir weiter und lernen Jungs aus Frankfurt kennen. Together laufen wir in die naechstbeste Kneipe ein, allerdings wird uns nur ein Drink gewaehrt - zwischen 2 und 6 Uhr ist hier Sperrstunde, Skandal! Werden rausgeschmissen, Susi nimmt Drink kurzerhand mit und riskiert, verhaftet zu werden, hicks. Dann merkt sie, dass sie ihre Kreditkarte vergessen hat. Panik. Zurueck, nach laengerem Hin und Her wieder selig mit dem silbernen Ding im Portemonnaie. Folgen Einladung ins schaebige Hostel unserer neuen Pichelbrueder, danach torkeln wir volltrunken in unser neues Zuhause.

San Francisco
Chinatown in SF

Spricht fuer sich!
Jack Kerouac ist schuld!

Bloss nicht vergessen!
Koennt ihr sie sehen?
Auch am zweiten Tag haben wir uns noch lieb.
Sagenumwoben und doch so 0815 ....

Day 3
Voellig verkatert checken wir auf den letzten Druecker aus. Vorher noch schnell Konzertkarten gekauft. Queens Of The Stone Age - wir kommen. Date mit Melody zum Lunch. Auf trubeligen Fressmarkt am Hafen verkostet und Brand geloescht. Ab zum Autoverleih, Roadtrip starten. Der Rental-Typ meint ernsthaft, wir koennten uns einen Wagen aussuchen. Machen wir! Klare Sache: Wir nehmen natuerlich den knallroten Beetle! Nur Vrenis Koffer (eigentlich ein Schrank) passt nicht in den Kofferraum. Egal - ab auf die Rueckbank. Voller Euphorie (nachdem uns Melody die hohe Kunst der Automatik erklaert und mit Proviant versorgt hat) in Richtung Las Vegas losgeheizt. Jauchzend und frohlockend unterschaetzen wir das Tankvolumen und stranden am Rande eines vielbefahrenen Freeways (wir dachten, Highways waeren schon gross...). Monster-Trucks brausen an uns vorbei, es ist dunkel und kalt. Pure Verzweiflung gepaart mit hysterischen Lachkraempfen. Das Drama beginnt. Dank des nagelneuen US-Handys stellen wir Kontakt zur Service-Hotline her. Aber wir verstehen nix. Die auch nicht. Klar, wir denken ja auch, wir seien am Highway... Nachdem uns eine Translatorin in einer Stunde Hilfe zugesagt hat, nimmt uns ein erneuter Anruf die Hoffnung auf baldige Rettung. Dann wieder ein Anruf - Hilfe kommt in 20 Minuten. Traenen der Freude. Haha. Auch das ein Joke. Die Tante hat da was durcheinander gebracht - unser Retter braucht doch ne Stunde. Nach 2 Stunden - gefuehlten 5 - kommt Klein-Paco in einem Monsterwagen angebraust (uebrigens in Winterklamotten!!! von wegen sunny California). Mit Benzinkanister - jubel! Er eskortiert uns zur naechsten Tanke und tankte auch noch fuer uns. (Wie tankt man mit Kreditkarte?) Voellig durch suchen wir Obdach und sind sogar bereit, einen horrenden Preis zu bezahlen. Aber 109 Dollar plus Tax waren dann doch zu viel. Nach 3 Preisvergleichen setzt Susi ihre schwaebische Geheimwaffe ein und erzaehlt dem Typ an der Rezeption: "But the woman told us..." Er: "Which woman - are you from Texas?" Wir: "Haeh? No, from Tschoermaeni!" Mit dem Resultat, dass wir einen Special-Preis bekommen. Voellig erschoepft und durchgefroren betten wir unser Haupt auf frisch gestaerktes Laken und verfallen ins Koma.

Ohne Worte
Jetzt gehts los!!!

Irgendwo zwischen SF und Bakersfield: Auenland!
Irgendwo nach Bakersfield: Aualand am Strassenrand

Day 4
Boeses Erwachen: Schon wieder Regen! Total "angepisst" starten wir gen Las Vegas durch - der Sonne hinterher. Vreni drived todesmutig in den teuflischen Verkehr der Spielhoelle ein. Unser Low-Budget-Hotel entpuppte sich als wahres Paradies (fuer unsere Verhaeltnisse): Suite auf 40 Quadratmetern, Pool und Jacuzzi direkt vorm Fenster, flauschiger Teppich, riesige Betten. Den Pool testen wir gleich - die Blubber-Wanne ist leider schon von behaarten Prolls belegt. Ihre Einladung, uns dazu zu gesellen, lehnen wir angewidert ab. So besoffen kann man ja gar nicht sein... Ab auf den Strip - und Baukloetze staunen! Susi und Vreni in Wonderland - aber nicht ihrem. Blinker, Funkel, Glitzer, Kitsch! Besoffene Amis so weit das Auge reicht. Und wieder eine Erkenntnis: Hier darf man Alkohol auf der Strasse trinken!

Vegas!
Nochmal Vegas, aber mit Vreni

Day 5
Selig in 2 Riesen-Queen-Size-Betten aufgewacht bei strahlendem Sonnenschein. Gammeltag! Erst mal bisschen Laundry gemacht und dann unsere Essens-Coupons verfressen. Mit bisschen Alk runtergespuelt und tiny little stars in einer voellig abgefahrenen Mall mit kuenstlichem Himmel und Dorf-Kulisse machen lassen. Back ins Hotel und mit unserer Internet-Affinitaet und Pflicht zur heimischen Berichterstattung erst Mal beinahe knapp 60 Dollar verballert. So kams: Wir ran an die Rechner im Business-Room und losgelegt. 60 Minuten sollten 3 Dollar kosten, dachten wir. Wir haben das Kleingedruckte auch gelesen! Nach knapp ner Stunde froehlichen Schreibens Vrenis Aufschrei des Entsetzens: "Susi, log Dich aus, sofort!" Susi: "Haeh, bin doch noch gar nicht fertig. Schreib grad meinen Eltern..." Vreni wedelt mit ihrer saftigen Rechnung (frisch gedruckt) ueber 29,50 Dollar (wir dachten eine Stunde kostet 3 Dollar) - das blanke Entsetzen im Blick. Susi logt sich dann doch mal aus und kriegt nen Wisch ueber nicht weniger saftige 25 Dollar ausgespuckt. Haeh? Susi: "Das lassen wir uns nicht bieten." Stapft durchs Casino Richtung Rezeption. Schnaubend vor Wut versucht es Susi wieder mit ihrer gespielt diplomatisch-besonnenen Tschoermaen-Art... waehrend Vreni vergeblich versucht, sich Traenen aus den Aeuglein zu druecken. Die dicke Rezeptions-Tante saeuselt: "How are you?" Susi: "Not so fine"... und erklaert ihr das Dilemma. Vrenis Traenen fliessen simultan. Die dicke Frau im Schlepptau zurueck an den Ort unseres finanziellen Ruins. Ob sie nur Mitleid hat oder unser desastroeses Anliegen wirklich verstanden hat - wir wissen es nicht. Aber sie greift zum Hoerer und scheisst den Hotline-Typen des Internet-Providers zusammen und erklaert ihm, dass wir zu Recht angenommen haben, dass wir fuer ne Stunde nur 3 Dollar loehnen muessten. Versteckte Kosten und so - geht ja gar nicht. Lange Rede, kurzer Sinn - die Lady hat uns den Arsch gerettet. Oder zumindest unsere naechste Uebernachtung. Mit dem Versprechen, dass die Kohle auf unser Kreditkarten-Konto zurueckgebucht wird, wuenscht sie uns noch nen "nice evening." Den hatten wir dann auch in der Hotelbar und im Restaurant, wo wir unseren letzten Essens-Coupon verfressen haben. Mit Animation - am Nebentsich sass ne Gruppe Amis (wir vermuten Texaner), die laut groehlend und grunzend diniert haben. Einer von ihnen fiel ruecklings vom Stuhl, kicher.

Day 6
Abreise. Ab zum Hoover Dam: Drueber fahren, Pipi machen, Nase in die Sonne strecken. Sind beeindruckt. Vor allem von der Gedenktafel: "They died to make the desert bloom." Weiter Richtung Grand Canyon. Und endlich mal den "Roomsaver" (Coupon-Heft fuer billige Uebernachtungen) an einer Tanke ergattern. Zwischenziel Peach Springs: in unserem veralteten Reisefuehrer (1997, war halt billig....) als lohnendes Oertchen mit verstaubten charmanten Grand Hotels und Boulevards angepriesen... der absolute Reinfall. Wir merken zwischen all den Blechhuetten gar nicht, dass wir schon drin sind. Reisefuehrer verbrannt. Umgehend. Abends erreichen wir Flagstaff. Suchen wieder mal das schaebigste Motel und frieren uns im heruntergekommenen Zimmer den Arsch ab (Heizluefter kurz vorm Explodieren). Unser muehsam und sparfuchsig eingekauftes Fresspaket stellt sich als ungeniessbar heraus. Wer macht schon Blaubeeren in Bagels und Avocado-Dip ohne Avocado? Pfui Spinne! 

"They died to make the desert bloom"
But Vreni is still alive!







Herr der Ringe - Die zwei Tuerme (Hoover Dam)
Reinspringen?
Monster-Trucks im Nacken
Aber immerhin auf der legendaeren ROUTE 66

Day 7
Abfahrt aus dem verschneiten Kaff zum ebenso verschneiten Grand Canyon (nicht, was ihr denkt). Schock des Tages: 25 Dollar Eintritt. Nix Presserabatt! Naechster Schock: Wir muessen mit ordinaerem Touristen-Mob in Bus pferchen, um in den Genuss des Naturwunders zu kommen. Egal, war wenigstens warm. Dritter Schock: Elche auf der Strasse. Vierter Schock fuer Vreni: Susis Kommentar beim Anblick der schoenen Lebewesen: "Lecker!" (zu meiner Verteidigung - ich hatte Hunger). Schnell aus dem Touri-Bus raus und selbst die Landschaft geniessen. Mit offener Kinnlade bestaunen wir die gewaltigen Felsformationen, die in saemtlichen Farben in der Sonne leuchten. Susi fotografiert und fotografiert und fotografiert... Hier kann man uebrigens keine Typen aufreissen (Vrenis Erkenntnis). Voellig eingedrueckt (wie Melody zu sagen pflegt, sie meint "impressed") steigen wir wieder in unsere Knutschkugel und peilen das Death Valley an. Eine Uebernachtung in Bullhead City, Arizona, koennen wir nicht umgehen (Kein Ami kennt diese riesige Zocker-Las-Vegas-Abklatsch-Stadt. Und unser Navi auch nicht). Landen schliesslich bei Allan, einem reizendem alten Herren, der mit 75 Jahren immer noch hinter der Rezeption steht - 24/7, also Tag und Nacht. Wir beziehen ein reizendes Zimmer mit rosa Waenden und angeschraubten Bildern sowie stinkenden Handtuechern direkt am Highway. Herrlich. Ein Blick in den Spiegel laesst Vreni aufschreien: "Sonnenbrand!" Susi: "Haeh?" Schoen. Susis sieht aus wie Rudolph the rednosed Rentier. Vreni dagegen hat interessante Streifen im Gesicht. Jetzt verstehen wir auch Allans Frage: "You've been to the Grand Canyon?"

Ups - ganz schoen tief ...
... aber schoen!
Susi selig, Vreni schwanger
Ach nee, doch nicht
Vogerl - Suchbild
Das ist sie - die grosse Schlucht

Day 8
Vreni supi geschlafen, Susi beschissen. Beim Plausch am naechsten Morgen outet sich Allan als Bruder der Witwe des Peanuts-Cartoonisten Charles M. Schulz. Mit der Adresse im Gepaeck brechen wir zum Tal des Todes auf. Um geruestet zu sein - Zwischenstopp bei Walmart. Erkenntnis des Morgens: Selbst mit Tampons und Fluessigseife kommen die Amis nicht klar.... Im Death Valley angekommen, prellen wir erst mal death-mutig die fee (Eintritt). Jetzt geniessen wir erst recht die Hammer-Landschaft: unwirklich, Geroell, Duenen, Palmen, Schlangen, Lichtreflexe, Windspiele - hach, einfach schoen. Susi fotografiert und fotografiert und fotografiert... und beschliesst sich dort irgendwann ein Haus zu bauen (natuerlich mit Vreni). Fahrt einfach selbst mal hin! Unbedingt! Die Sonne neigt sich dem Horizont und wir brechen auf. Eine richtig fiese Serpentinen-Strecke fuehrt uns aus dem wunderschoenen Tal des Todes (schoener Widerspruch, wie wir finden). Abends kommen wir in Lone Pine an. Kleines Kaff am Fusse eines schneebedeckten Berges (ja, schon wieder Schnee!!!). Finden erstes Hostel auf unserer Reise. Juchu! Letztendlich kostet es so viel, wie unsere ungestoerten Motel-Zimmer. Reinfall!!! Aber mit viel Wein und lecker, in der Tuete geschuetteltem Salat. Volltrunken entschlummert.

Allan, born 1936 in Mannheim
This is odd!

Fuer Dich, Steph! On the road to Death Valley





Wow!


Wueste Schoenheit
Palmen im Todeswind
Achtung, Schlangenlinien!
Unsere rote Knutschkugel im Death Valley
Susi in action

Guck mal ...
Ach ja, LONE PINE!

Day 9
Schock am Morgen: Wecker falsch gestellt. Aber wo ist eigentlich der Wecker? Susi findet ihn schlussendlich unter der Heizung. Vreni: "Wie? Es gibt ne Heizung?" Statt um 11 Uhr checken wir eben um 12 Uhr aus. Hat auch niemanden interessiert, obwohl Susi demonstrativ im Gemeinschaftsraum ausgiebig fruehstueckt. Ob das mit der morgendlichen Voellerei so gut war? Susi bereut es ein paar Milen spaeter (Vreni sowieso, sie leidet wie ein ueberfahrenes Fieselschweifchen - Erklaerung folgt). Schon wieder Serpentinen, wuerg! Susanne fuehlt sich wie ein Rennpilot-Hobbit im Auenland, Vroni wie Golom, wenn er sich das erste Mal im Spiegel sieht (by the way Vroni adores Golom). Staendiger Kampf mit dem Brechreiz, both of us! Ach ja, unser Ziel ist uebrigens: San Luis Obispo (Chrisses Tipp). Allerdings zu teuer, selbst das Hostel sprengt unseren Rahmen. Also, ein Kaff weiter: Morro Bay! Bei Andy alias Ranchid (oder wie Vreni sagt: "Rand-Shit") Unterkunft gefunden. Einstimmige Entscheidung: Hier gibt's ne Glotze, Mikrowelle und ein Queen-Size fuer Zwei sowie einen Spencers (Fressmarkt) nebenan - hier bleiben wir! Zur abendlichen Voellerei im Bett "Pretty Woman" von hinten nach vorne geguckt (ihr versteht schon).


Hot Dogs bei McDonalds
Pipi haben wir uns hier nicht getraut ...

Day 10
Aus oben genannten Gruenden entscheiden wir uns, noch eine Nacht zu bleiben - trotz Nieselregen (ja, schon wieder Regen!!!). Nach sehr spaetem Fruehstueck im Bett, kleinen Spaziergang durch Morro Bay gewagt und werden sofort von wilden Tieren beaeugt (lustigerweise: vor dem Hofbrauhaus). Hungrig von all den Eindruecken lechzen wir nach Gaumenkitzel - na ja, eigentlich nach Voellerei und Suff. Am Hafen (mit malerischer Fischfabrik neben pittoreskem Morro-Bay-Felsen) sind uns Fish & Chips fuer 10 Dollar dann doch zu teuer. Genialer Plan: Auf dem Rueckweg zum Motel an einem Strassen-Diner endlich mal Burger und Fritten essen. Nix da, nur Mexikaner im Weg. Wir koennens nicht mehr sehen (wenn das Zeug wenigstens scharf waere ...). Unsere Rettung: Schuettelsalat und Brotzeit mit Billig-Wein und lustigem Alkopop bei Spencers. Waehrend Susi langsam Freundschaft mit Andy schliesst (Klopapier, Pappteller, Becher, Rechner, Schluesselkarte etc.), zappt Vroni volltrunken durch die 386 US-TV-Programme und findet schlussendlich einen Film mit Paul Rudd (her cutie). Dank 5-minuetiger Werbe-Pause alle 10 Minuten muessen wir bis 2 Uhr nachts durchhalten (Susi schnarcht natuerlich weg). Filmtipp des Tages: Riding in boys ... aeh, es muss natuerlich heissen "Riding In Cars With Boys".

Ohne Worte!
Morro Bay: industry vs nature
Die Bayern sind auch ueberall!
Fels in der Brandung
War noch nie ein Problem ...  
Ich bin der Koenig des Watts
Er aber auch!!!

Susi fotografiert und fotografiert und fotorgrafiert

Day 11
Endlich SUNSHINE! Kurz Beach abchecken, vor Freude jauchzen und dann ab nach Berkeley (Melody wartet mit dem Essen). Aber da das Glueck ja unser staendiger Begleiter ist, ist natuerlich das Stueck des legendaeren Highway 1 (immer der Kueste entlang) gesperrt, das wir befahren muessen. Nicht so schlimm, der Tank ist sowieso verdaechtig leer - und unser GPS (es heisst uebrigens Yannick, kann kein Englisch und kennt sich genauso wenig aus wie wir) schickt uns ueber den Nacimiento Pass nach Kingtown. Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wissen, eine Serpentinen-Strasse durch beaengstigende Schluchten mit unerwarteten Engpaessen, fiesen Kurven und suizidgefaehrdeten Fieselschweifchen warten auf uns. Unser staendiger Begleiter: Die Sprit-Angst (wenigstens ist es Tag und die Sonne scheint, ha ha)! In Anbetracht der atemberaubenden Natur glaenzen Susis Augen, waehrend Vreni sich auf den Parcours konzentriert. Susi: "Vreni, guck mal!" ... quietsch ... Susis knallt fast gegen die Windschutzscheibe, der Gurt schnuert ihr die Worte im Hals ab. Vrenis Schrank poltert vom Ruecksitz. Noch bleich vom Schock schaut Susi Vreni fassungslos fragend an. Vreni schulterzuckend: "Fieselschweifchen (Anm. d. Red.: sciurus avius) im Weg!". Danach entbrennt eine kurze Diskussion ueber Tier-Toetung auf offener Strasse. Im Gegensatz zu Vegetarier Vreni wuerde Fleischfresser Susi fuer keine Ratte bremsen. Doch Amerika ist ein Land zahlreicher Kontraste und so folgt auf das zarte, possierliche Nagetier ein klobiger Panzer, der auf die naechste feindliche Invasion wartet. Haeh? Wie Susis Oma zu sagen pflegt: "Man muss nicht alles verstehen." Beschwingt setzen wir unseren Weg fort, bis ein Stopschild (in den USA ist es ueblich voellig willkuerlich Stopschilder aufzustellen, eben an Stellen, die gar keiner beduerfen) uns den Garaus macht - wenn wir es denn gesehen haetten. Ploetzlich faehrt Vreni rechts ran - in the middle of nowhere, Susi: "Was'n los? Musst Du Pipi?" Vreni weiss nicht, ob sie lachen oder weinen soll, denn nur sie kann im Rueckspiegel die "blinking lights" (uebrigens ein guter Song von Eels) sehen - und schon steht der Officer (mit Sonnenbrille und ordentlichem Waffenguertel) neben der Fahrertuer. Ironie des Schicksals: Am Vorabend haben wir noch im Reisefuehrer gelesen, wie man sich in solchen Faellen verhalten soll: Ruhig und freundlich sein, keine hektischen Bewegungen, nicht im Handschuhfach oder der Tasche graben. Machen wir also auch nicht! Der Staatsdiener mit Arschloch-Visage: "Is there any reason why you didn't stop at the stop-sign?" Vreni: "Which stop-sign?" (warum auf weiter Flur? Vreni konnte doch meilenweit in alle Richtungen gucken). Anyway, der Typ verlangt den Fuehrerschein, wirft einen Blick darauf und bellt: "International license?" Vreni zieht Susis Joker: "But they told me..." Asshole-Fresse winkt ab und will die Fahrzeugpapiere sehen. Wir fragen erst mal hoeflich, ob wir im Handschuhfach wuehlen duerfen. Susi sucht und sucht und sucht. Findet sie letztendlich. Gnaedigerweise laesst uns der schmierige Polizist von Dannen driven. Vreni: "Krass, wie im Film!" (wir trauen uns allerdings nicht, den mexikanischen Schmierlappen zu fotografieren. Schade eigentlich!)
Auf den letzten Tropfen Gas kommen wir endlich an Yannicks Tankstelle an. 20 Milen koennen auch schon mal 1 1/2 Stunden Fahrt bedeuten ...
Und dann endlich in Berkeley angekommen, empfaengt uns Melody mit einem vorzueglichem Tofu-Dinner. Endlich lernen wir das Mathe-Genie Robin kennen (mit ihm und seiner Frau Edie lebt Melody im piekfeinen Akademiker-Viertel von Berkeley). Ein lustiger Abend auf Deutsch (Robin hat ein Jahr in Deutschland gelebt und kann die Sprache besser als wir) folgt. Voellig ueberfressen ziehen wir ins Tea-House, in dem Edie mit Klangschalen und Raeucherstaebchen ihre Sessions zelebriert, ein.

Wir nennen es: Fieselschweifchen
Panzer auf weiter Flur

Day 12
Ausschlafen im Urlaub? Nix fuer Vreni und Susi. Punkt 9 Uhr aufstehen, Susi muss ja noch fruehstuecken. Waehrend sie selig alles, was auf dem Tisch aufgetuermt steht, in sich hineinloeffelt, sind sich Melody und Edie einig: "Susanne is a good eater!" Fuer Vreni gibt's nur Kippe & Kaffee. Und fuer Mathe-Ass Robin faengt der Morgen so an: Erst meditieren, dann Tai-Chi, zum Abschluss in die Wanne.  Nachdem wir am Vortag von der Polizei angehalten wurden, muessen wir Punkt Elf vor Gericht in San Rafeal erscheinen. Dabei geht es aber um ernstere Dinge. Ein Klient von Melody wurde 1992 zur Todesstrafe verurteilt, heute findet erneut eine Anhoerung im County Courthouse statt. Ein Linguistik-Experte analysiert vor der zustaendigen Richterin ein von dem Angeklagten (Jarvis Jay Masters, "Finding Freedom" - Writings from Death Row) angeblich verfasstes Schuldeingestaendnis.
In der Mittagspause machen Vreni und Susi den Abgang nach San Francisco. Erstes Ziel: Chinatown (mal wieder). Parken fuer umsonst ist nicht und die Parkuhren sind ein unloesbares Raetsel fuer die Girls aus Tschoermaeni! Susi quatscht wahllos Menschen an und findet in einem Liquor Store (Anm. d. Red.: in Berlin als Spaeti bekannt) Gehoer. "Touchy" Derek (Insider im Viertel) klappert mit uns saemtliche gebuehrenpflichtige Parkplaetze ab und laesst seine Beziehungen spielen). Das Schnaeppchen: 10 Dollar fuer drei Stunden. Naechste Herausforderung: die Logistik. Susi haelt beim muerrischen Asia-Parkplatz-Manager die Stellung, waehrend Vreni den Beetle holt. Wer in San Francisco einmal einen Wagen gesteuert hat, weiss welch orientierungslosen Wahnsinn das arme Hascherl durchmachen muss. Hier nicht rechts, da nicht links und dort schon gar nicht gerade aus. Dass Vreni Susi ueberhaupt wiederfindet, grenzt an ein Wunder. Aber Susi waere auch ohne Vreni durchgekommen und haette ihr Geld auf der Strasse verdienen koennen: saemtliche Latino-Wichser rufen ihr anzuegliche Angebote zu. Nachdem wir Mr. Hong schweren Herzens den Auto-Schluessel anvertrauen, ist eins klar: Wir brauchen einen Drink. Gut, dass unsere Lieblings-Bar "Vesuvio" gleich um die Ecke ist. Ein erneutes Prost auf Jack Kerouac. Bei Pasta, Bruschetta und Wein lassen wir den Tag im trauten Kreis unserer Gastgeber ausklingen.

Blind in den Kleiderschrank gegriffen?
Kennt ihr's noch?
Liquor-Typ und Derek

Alles Ente in Chinatown
Gewaltig! Vreni kurvt durch Downtown

Frierende Ratte am Blumenstand

Day 13
Alcatraz-Tag ohne Alcatraz ... Ausschlafen im Tea House und Susi bekommt, ohne es zu wissen, die letzte heisse Dusche. Ungefaehr jetzt startet unsere Handwerker-Soap (auch gerne Gas-Man genannt) in Berkeley. Grosse Aufregung, Herd funktioniert nicht, Warmwasserversorgung unterbrochen. Professionelle Hilfe muss her. Der erste Gas-Man steht in der Tuer und quatscht Vreni zu. Haeh? Wir verdruecken uns nach SF (dieses Mal mit der Bart = UBahn) und ueberlassen dem armen Handwerker seinem Schicksal mit der defekten Gasleitung. Im Stechschritt peilen wir Pier 33 an, um die letzte Faehre nach Alcatraz zu ergattern. Dumm nur, dass man die Karten Tage vorher reservieren haette muessen. Susi: "Dann halt nicht, nicht mit dem Commander!" Wir freuen uns pro Nase 26 Dollar zu sparen. Man muss sich halt alles schoen reden. Also laufen wir noch (jetzt aber ganz entspannt) bis Pier 39 und landen im trubeligen, touristischen Fisherman's Wharf. Postkarten kaufen, Cable Car angucken, im Park relaxen. Vreni kauft Kippen, Susi Eis. Naechstes Ziel: Golden Gate Park. Nur der ist leider hinter sieben Bergen (mindestens) versteckt. Susi stapft munter voraus, Vrenis voellig erschoepfte Erkenntnis: "Is dann doch nicht so meine Stadt!" Doch Susi gibt alles und lockt sie mit einer Tuete Chips. Vreni nimmt noch mal Schwung. So landen wir letztendlich bei heissem Kaffee (uebrigens unterscheidet man hier zwichen "Latte" und "Macchiato", beides zusammen gibt's nicht. Haeh?) im reizenden Viertel Russian Hill. Soooo, jetzt haben wir aber wirklich genug Neues entdeckt, uns zieht es wieder ins heimatliche Chinatown. Zeit fuer einen Drink im Vesuvio. Auf dem Weg zurueck nach Berkeley passiert dann wieder das, was passieren muss. Wir verpassen natuerlich unsere UBahn-Station. Also eine weiter raus. Dumm nur, dass auf Susis Ticket nicht mehr genug Geld ist, die Schranke geht nicht auf. Also wieder das hilflose Tschoermaen-Girl geben. Susi stammelt die Rauslass-Waerterin voll und findet mal wieder Gehoer. Vreni navigiert per Busfahrplan (nur wenige Strassen eingezeichnet) ins heimische Tee-Haus. Lacher des Tages: Schild mit Aufschrift "Drug Free School Zone".

Tea-House in Berkeley
Feierabend an Pier 33
Vreni: "Is dann doch nicht meine Stadt!"
Cable Car fahren ist uns trotzdem zu teuer, machen nur die bloeden Touris
Steilomat
Immerhin koennen wir Kerouacs Spuren erneut folgen
Dem Beat verfallen

Susi: "Kauf ich mir."
Ach, ne?!

Day 14
Halbzeit und Berkeley-Tag mit Melody. Punkt 9 Uhr werkelt der naechste Gasman lautstark neben dem Tea-House los. Vreni und Susi sitzen kerzengrade auf dem Futon. So viel zum Thema Ausschlafen. Scheinbar unverrichteter Dinge verkruemmelt er sich wieder, waehrend Vreni einige Minuten spaeter seinen Nachfolger empfaengt. Kommunikation ist amerikanischen Handwerkern vermutlich fremd. Nachdem auch er ein Auge auf das Debakel geworfen hat, ist Vreni mal wieder seine einzige Ansprechpartnerin (Susi und Melody vergnuegen sich derweil auf der Terrasse). Mit "earthquake value advice" (was auch immer das ist) verabschiedet sich der vermeintliche Heimwerker-King. Zum Fruehstueck gibt's fettige Knoblauch-Pizza mit Live-Musik und Frieda aus Bayern im "Cheese Board". Danach klappern wir die renommierte University of California ab, um kurz darauf zum Oakland-Airport zu brausen und Melodys Freundin Sue, frisch aus New York eingeflogen, abzuholen. Danach stoebern im Thrift-Shop. Den spaeten Nachmittag ins Jans reizendem Apartement mit Flower-Power-Garten. Komisch, uns wird schon wieder Wein angeboten ... Schweren Herzens verabschieden wir uns von Jan, die wir ganz doll in unser Herz geschlossen haben und eilen zum Abendessen mit Robin, Edie, deren Sohn samt Frau und Golden Retriever Kiwi. Wahrend Melody das Essen "microwaved" und Robin fragt, welchen Wein wir bevorzugen, steht erneut ein Gas-Man in der Tuer. Nach kurzer Diskussion, ob es sich nun um Andrew, Matthew oder Michael handelt (es ist keiner von den Dreien - die arme Vreni kennt sie nun alle zu genau, weiß aber immer noch nicht, wie sie die Gas-Ausführungen zu verstehen hat), gibt es einen erneuten "earthquake value advice". Any questions, fragt der Gas-Man in die Runde aus Familien-Mitgliedern, Hund und uns. Mathe-Genie Robin: "What's the meaning of life?" Ja, also das ... der Gasman, Susi und Vreni nehmen sich kurz Zeit zum Nachdenken, bis wir in das Gelächter der Familie einsteigen. Dieser Robin, nicht zu unterschätzen!

Fruehstueck in Berkeley
Berkeley-Frieda aus Bayern: Einfach herzlich!

Hippie-Plausch am Strassenrand
Unsere liebe Jan

Day 15
Tschoe Berkeley, hello Santa Cruz. Beehren mal wieder das schaebigste Coupon-Motel und erleiden Hitze-Schock (Sonne in Kalifornien???). Gepaeck ins Zimmer werfen und ab zum Strand. Schlauerweise hat Susi ihren nagelneuen Bikini im Umzugskarton in Deutschland verbaselt. Doch an der Strandpromenade muss es ja einen geben (denken wir). Um in Shopping-Laune zu kommen, kaufen wir uns zwei spritzige Misch-Getraenke, um dann wieder einmal festzustellen (und dieses Unwissen verteigen vier Wochen lang): Saufen in der Oeffentlichkeit ist hier ja nicht. Der Liquor-Store-Mensch gibt uns augenzwinkend die legendaeren, braunen Papier-Tueten und verraet, am Boardwalk koennen wir trinken. Aber nur am Boardwalk, nicht am Strand. Wird gemacht. Waehrend wir fettleibige Menschen und Hispano-Machos beobachten, getten wir drunk. Jetzt Mission Bikini starten: Steuern drei Stunden rum, suchen uns schon mal den Club fuer den Abend aus, finden aber keinen geeigneten Zweiteiler. Heisser Tanten-Tipp: Geht zu Ross (dress for less). Haessliche Bikinis fuer schmalen Preis auf den Leib geshoppt und den geilsten Bio-Supermarkt unseres Lebens gefunden: God save Trader Joe's! Beschwingt nehmen wir die uebliche Position auf unserem koeniglichen Bett ein, schuetteln Salat und vertilgen richtiges (ja, da waren Koerner dran) Brot mit Cream Cheese und Humus. Spuelen mit Wein nach und praeparieren unseren Rausch (fuellen Alkohol in unaufaelligen Cola-Pappbecher *kingsize*). Stranden vor dem Catalyst (legendaerer Reisefuehrer-Tipp) und fragen, warum da schon die Musik aus ist (es ist 23.30 Uhr). Guitar-Man schraddelt vor  dem Club rum - das ist unser Mann! Wir winken ihn herueber und fragen: "Where can we go tonite?" Tingeln zusammen zur naechsten Raucher-Bar (Rauchen, wow!) und picheln weiter. Lernen Kuechenchef kennen, der uns fuer Schweizer haelt und uns auf sein "Dach" einlaedt. The roof is on fire.  Erkenntnis der Nacht: Santa Cruz, morbide, charmant und Rock'n'Roll!

Gegenueber in Santa Cruz
Unbedingt ganz schnell drunk aus 'em Pappbecher werden wollen

Hat geklappt: drunk on the roof ...
... with Cookie and Guitar-Man


Day 16
Voellig verkartert checken wir mal wieder in letzter Minute aus. Susi hinterlaesst eine weitere "Ich war hier!"-Markierung (auf T-Shirt, Unterhemd, Sonnenbrille, Shampoo folgt jetzt der vergessene Schluepper). Scheiss drauf! Fruehstueck im Beetle, Morgentoilette bei Ross (dress for less), Sonnencreme und Brandloescher in 24-Stunden-Drogerie. Ab zum Strand und mit derben Kater unter der Sonne brutzeln. Knietief im Pazifik, Meer war doch zu kalt. Nickerchen am Strand, dann back to the road - Lynda (Schwiegertochter von Melody) erwartet uns im Yosemite National Park. Zu unserem Entsetzen befahren wir wieder eine kurvige Route - Gott sei Dank durch herrliche Landschaft. Das mindert den Brechreiz. In stockfinsterer Nacht erreichen wir unser Ziel, El Portal. Die wage Beschreibung - zweites Haus rechts neben der Post Office - laesst uns im Dunkeln tappen. Susi - das Landei - probiert einfach mal, ob die Tuer aufgeht. Schwupp - schon stehen wir in unserem neuen Heim. Gorgeous! Wir fuehlen uns gleich wie zuhause und duschen erst mal. Dann lernen wir Lynda kennen - one of the most tollsten Frauen auf der Welt! Als wuerden wir uns schon ewig kennen - erst mal Weinchen picheln und lustige Stories austauschen. "So do you have food in the car?", fragt Lynda. "Klar!" Okay, wir holen die Fressalien rein - because of "be aware of bears!" Aha. Folgen Lyndas Rat, das car is ja nur gerantelt.

Day 17
Lange nicht so gut (aus)geschlafen. Yosemite, wir kommen! Erst mal mit Lyndas Hilfe fee prellen. Rein ins Naturwunder und Waterfalls bestaunen. Vrenis Erkenntnis des Tages: "Im naechsten Leben will ich Wasser im Yosemite National Park sein!" Folgen Tipp von Edie, Melody und Co. und besuchen das Ahwahnee-Hotel. Haeh? Fuer die Amis was Besonderes (In den 1920ern erbaut), fuer uns lediglich ein altes Gemaeuer mit offenem Kamin. Tz!? Die spinnen, die Amis! Geniessen die Natur, Hammer-Bergkulisse und zutrauliche Rehe, die seelenruhig am Strassenrand grasen. Seit langem koennen wir endlich mal wieder was Warmes kochen - total kreativ: Pasta mit Tomatensauce. Kommen auf die bekloppte Idee, noch die Tanke aufzusuchen, um Kippen und Wein zu kaufen. 500 Meter ohne die Hand vor Augen zu sehen? Dass es hier Kojoten gibt, faellt uns erst ein, als wir in der Pampa stehen. Scary Movie Teil 428 - leider hat die Tanke schon zu und wir haetten uns das Abenteuer sparen koennen. Lynda kommt nach Hause und fuehrt uns in die hohe Kunst der dioric glass-Kunst ein (zu kompliziert zu erklaeren, wir verstehens auch nicht - aber macht Spass). Good night - leider ging unser kuenstlerisches Experiment in die Hose. Sleep trotzdem very well.

Naturgewalt
Wie war das noch gleich mit sunny California?
Suchbild: Wo ist der Käfer?
Suchbild 2: Wo ist die Susi?
Stillstehen und Ohrenspitzen!
Kratzen nicht vergessen!


Day 18
Schon wieder ausschlafen - nature machts moeglich. Jetzt wollen wirs mal wirklich wissen und suchen uns zum Fruehstueck Wanderrouten raus. Bei strahlendem Sonnenschein driven wir los und stellen uns den Herausforderungen der Naturgewalten. Knietief im Schnee (in Sneakers), Balanceakte ueber schmoddrigen Untergrund und stetig zunehmende Hoehenangst. Wir verhalten uns professionell und erklimmen die Gipfel und saemtliche Falls. Nature pure - das bedarf nicht vieler Worte, sondern vieler Blicke. Jetzt verstehen wir auch Lynda, die hier janz weit draussen lebt: "I love it!" Gluecklich und verschwitzt kehren wir in unser liebgewonnenes Heim am Fusse der Berge zurueck und freuen uns auf einen weiteren gemeinsamen Abend mit Lynda. Dioric Glass, die Zweite. Diesmal klappt's. Warum, wissen wir auch nicht. Happy gehen wir zu Bett.

Nebel-Mountain
Half Dome!



Lynda knows Rock'nRoll

Awesome!

Zweistrombach
Spiegelidylle

Es war feucht - äh nass und schön
Dass diese Touris auch nie den richtigen Ausschnitt wählen!

Die Tasche kletterte mit
Susi erobert den Gipfel - naja, fast ...

Schneeschuhe anyone???
"Blobs" - Klappe, die Zweite

Geht doch! Links flop, rechts top! 
HOME!

Day 19
Aufstehen gegen Mittagszeit und sieben Sachen packen. Lynda wartet - in ihrem Ferienhaus in Forester, das sie gerade frisch gestrichen und hergerichtet hat. Hoffentlich erwischen wir sie überhaupt noch. Spät dran. Mal wieder Fee prellen - dafür sind wir langsam bekannt. Und siehe da, es klappt und wir stehen tatsächlich vor dem richtigen Haus in den richtigen Bergen. Herzlicher Abschied - und ja Lynda, wir kommen wieder! Immerhin sind wir verwandt, wie Du es immer so schön ausgedrückt hast!
Abfahrt gen San Diego - so weit kommen wir aber gar nicht. Gegen späten Abend stranden wir in Oceanside - bei einem Inder, wie soll es anders sein. Wir beziehen unser bezauberndes Domizil mit Riesen-Glotze und lernen gleich am selben Abend Bill Cosby auf Drogen kennen (Anm. d. Red.: ein völlig verstrahlter Afro-Amerikaner, der seine Schwester geheiratet hat, oder dessen Frau, oder dessen Mann, hm - oder so ähnlich ...). Nach Schüttelsalat und Alkopops verfallen wir in süße Träume.

Vreni und Lynda: we're relatives 
Lyndas Ferienhaus - dort haben wir nicht geschlafen. Machen wir aber bald!

Yosemite-Tal 
Wir kommen nicht raus. Der arme Mann - Scheißjob!



Day 20
Oceanside wir kommen! Naja, Susi kommt, Vroni ist träge und hat ein Date im Bett. Susi stiefelt zum Strand und fotografiert und fotografiert und fotografiert. Oceanside ist einfach nur entspannt - deswegen nennt es Susi auch immer Oceanfront, Oceanwalk oder Oceanbeach. Whatever! Schön ist auch das Schild am Strand mit dem Verweis, dass aufgrund des nahe gelegenen Atomkraftwerkes das Wasser möglicherweise verstrahlt sein könnte. Macht Susi nix aus, is sie ja eh schon. Lustig, dass Tom Cotter oder Potter am Strand erzählt, dass Surfer hier gerne Wellen reiten, da das Wasser so schön verseucht und damit entsprechend warm sei. Häh? Der Abend verläuft entspannt. Vroni fotografiert sich selbst vor Langeweile und Susi versucht ernsthaft, mit einem iPhone ne Mail zu schreiben. Häh? Völlig erschöpft von einem ereignislosen Tag betten wir uns zur Ruhe.

Hier geht's nur um den Suff. Geschmack zählt nicht
Oceanside

Susi und Vrenis iPhone. Häh? 
Vreni langweilt sich schon

Beautiful 
niedlisch


Day 21
So, jetzt aber - auf nach San Diego. Im Nieselregen, wohlgemerkt. Vorgebuchtes Hostel entpuppt sich als Hotel in bester Lage - natürlich exklusive Parkplatz. Kurz einchecken und lange lange lange parking space suchen. Am Flughafen werden wir fündig. Ja, der Flughafen liegt mitten in der Stadt, im Minutentakt donnern die Boeings ganz dicht über unsere Köpfe - Vreni ist fest davon überzeugt, dass ein Flugzeugbauch ihr Haar gestreichelt hat. Wir schaffen es tatsächlich, einen kostenfreien Parkplatz zu finden. Das riecht nach Bundesverdienstkreuz - oder wie das auch immer in den USA heißen mag. In unserem bescheidenen Hostel-Zimmer (mit Außentoilette) ruhen wir uns aus, bevor wir San Diego erobern. Vronis Erkenntnis des Tages: "San Diego ist gar nicht so schäbig, wie ich dachte!" Susis Frage des Tages: "Wo sind denn die ganzen Mexikaner?" Ins Gaslamp Quarter verlieben wir uns gleich - bei Tag. Bei Nacht sieht das Ganze dann etwas anders aus: Komische Kneipen, beschissene Clubs und odd American people who adore Tschörmännie. Obwohl sie noch nie da waren. Häh? Wir lernen auch Joe alias Jörg kennen, ein arroganter Schnösel aus Franken (er behauptet tatsächlich, Bayer zu sein - der Depp). Willy - ein afroamerikanischer Mainzer - verwechselt Rock´n´Roll mit Britney Spears und schleppt uns auf R`n`B-Dachterrassen. Igitt! So viel kann man gar nicht saufen - Nase voll, ab  nach Hause.

Von wegen sunny - it's cloudy! 
San Diego - Stadt der Kontraste

Steak Place - häh?  
Ohne Worte

Berühmt, aber langweilig 
Gaslamp District

Pam - für Dich!

Day 22
 Erst mal Frühstück fassen bei Mama Leone in Little Italy, is ja gleich um die Ecke. Frisch-Käse-Bagel und endlich mal richtigen Kaffee - mit Koffein, Milchschaum und so. Jeder sagt, in San Diego sei der Zoo am Tollsten.Wolln wir doch mal sehn! Haben wir nicht gesehen, obwohl wir mit der Presscard mal wieder 40 Dollar pro Nase gespart haben. Der Zoo - ein einziges Trauerspiel. Wir sagen euch: Wenn ihr in San Diego seid - geht auf keinen Fall in den Zoo. Traurige Tiere, nervende Touris, schreiende, fettleibige Kinder - selbst Berlin hat mehr Exotik zu bieten. Wir treiben uns noch ein bisschen im Balboa Park rum. Susis Erkenntnis des Tages: Ein Skulpturen-Park in Amerika ist einfach armselig. Fünf Skulpturen machen ja wohl noch keinen Park! Häh? Um noch ein abendliches Erfolgserlebnis zu haben, machen wir noch unsere Wäsche. Da fängts mal wieder an zu regnen. Wir regen uns schon gar nicht mehr aus, sondern betrinken uns bei Schüttelsalat und Schnittchen. Kurze Überlegung, ob wir uns über die Grenze nach Tijuana wagen - aber in Anbetracht unserer Naivität und andauernder Glückssträhne verwerfen den Gedanken ganz schnell. Ausgeraubt, verschleppt und dann ausgesetzt, weil uns keiner ertragen kann? Keine gute Entführung, nein danke!

Iiiehhh! Sodomie!
Die hässlichste Fresse ever - aber sympathisch!

Der Zoo in San Diego is für'n Arsch!
Was war zuerst da?

Mama Leone!

Ham wir nie gegessen, schmeckt aber bestimmt!



Day 23
Der Weg zu unserem geparkten (man weiß ja nie, was hier tatsächlich geparkt heißt) Beetlechen dauert gefühlte 3 Stunden. Erst mal Stop bei Mama Leone, klar. Schweißgebadet vor Angst, trauen wir uns kaum, um die Ecke zu schauen. Steht er noch - oder steht er nicht (Anm. d. Red.: es geht um das Auto)? Erleichterung des Tages: Er steht! Unser Appartment in L.A. wartet. Yannick schickt uns mal wieder in die Fußgängerzone. In Venice ist das der Ocean Front Walk - dumm gelaufen. Schön, dass einem ständig Marihuana-Doktoren vor die Karre laufen. Crazy hier. Haste ne Licence, kannste hier Gras kaufen. Ham wer aber nicht. Macht aber nix, wolln wir ja auch nicht. Vrenis genervtes Kommentar des Tages: "Sorry, I'm more into cocaine." Matthew - unser Vermieter - entpuppt sich als spießiger New Orleanser, der eine von Kopf-bis-Fuß-tätowierte asiatische Freundin hat. Der übrigens auch das Haus gehört. Was Matthew da eigentlich zu suchen hat, wissen wir bis heute nicht. Die Veranda (auf der Webseite als Liegestuhl-Terrain angepriesen) entpuppt sich als Treppenstufenabsatz. Toaster oder Mikrowelle is nich. Unter der Dusche wird Susi kalt. Außerdem muss man im Dreieck springen, um nass zu werden. Egal, is Venice Beach. Vorglühen und nach West Hollywood - mit dem Bus. Ein Transportmittel, das dort nur die unterste Bevölkerungsschicht nutzt. Und Vreni und Susi! Bisschen Schiss haben wir ja schon. Ziel: "Whisky A Go Go" (will Susi hin) und in den "Viper Room" (will Vreni hin). Erkenntnis des Abends: Super, liegen quasi 1 zu 1 auf der anderen Straßenseite. Erstgenannter Club entpuppt sich als "Rock'n'Roll happened here long before", so drückt es zumindest Vreni aus, hat es aber für Susi auf den Punkt gebracht. Schade eigentlich. Die Doors warn ja doch ganz gut. Wohl zu lange her. Saufen macht hier auch keinen Spaß. Komische Emo-Band und eingeschränkter Alkohol-Ausschuss vergrault uns endgültig. "Viper Room" entpuppt sich als Rettung des Abends. Vroni hat's im Urin gehabt. Gute Musik, kein Tip an der Bar und durchaus ertragbare Leute. Und Benvenue aus Berkeley. An dem Abend genau richtig. Zu dumm, hätten wir uns auch mal merken können: Um Punkt 2 Uhr is Schluss mit lustig. Das wäre zu Johnny Depps Zeiten nicht passiert. Ende Alkohol-Ausschank. Wir versuchen uns noch als Groupies - Sienna Miller ist aber schneller. Dann halt Taxi. Ups - wird ne Stretch-Limousine. Der durchgeknallte Fahrer will tatsächlich 50 Dollar von uns - für schlappe 12 Meilen. Zu Fuß undenkbar, also belabern wir den Typ so lange, bis er uns für 30 Dollar fährt. Er ist stinksauer, Susi verabschiedet sich mit "God bless you und so".

Ätsch! Wir zahlen nur 30 Dollar!
Listig, lustig!

Zeitvertreib
No pictures please!

Drüber, oder  nicht?! Man weiß es nicht ... 
Wir denken das zwar nicht, aber sind wir nicht einfach süß?!

Stillleben vor dem Sturm
They know what's good for us!

Day 24
Juhu. Endlich mal vier volle Tage am Stück irgendwo bleiben. Wir suhlen uns ganz lange im Bett, bevor wir die Kaffeemaschine anwerfen. Erste Aktion des Tages: Bei Trader Joe's Proviant für die nächsten Tage kaufen. Mal wieder Nervenzusammenbruch auf dem Freeway. Yannick hat sich mal wieder verkalkuliert. Den Rest des Tages verbringen wir umso entspannter. Bummel durch Venice, Freakshow auf dem Ocean Front Walk, Strandliegen bei Windstärke 5 (mindestens) und Hubschrauber-Stärke 6. Den Rest des Tages verbringen wir im Suff - deswegen keine weiteren Auführungen, ähhh Ausführungen.

Jen! Venice loves you ...
Sweetie!

Baywatch!
Das Polizei-Auto kommt bedrohlich näher
Ah, noch mal Glück gehabt, kein Drink in der Hand. Aber wasn da los?!
Besser geht's nicht!

Day 25
Schlafen bis in die Puppen. Dann starten wir unsere Mission: Jeans für Vreni. Main Street rauf und runter - rüber und nüber. Nix mit Jeans. Mit hungrigem Magen suchen wir nach Food. Fehlanzeige. Häh? Die Stimmung spitzt sich zu. Und jetzt ist es so weit, Tag 25, unser erster Krach. Völlig entnervt, hungrig, schwitzend und ohne Jeans pampen wir uns an. Zwischen Jim Morrison und dem Beetle. Wir werden dabei so laut, dass uns ein schmieriger Afro-Amerikaner ernsthaft zuruft, wir sollten doch mal smilen. It's schließlich "a sunny day". Scheiß drauf, Arschloch. Schmollend und stinkig aufeinander (wegen was eigentlich?) ziehen wir uns in unser Appartment zurück. Bald darauf versöhnen wir uns bei Schüttelsalat und "Garden State" auf DVD. Is ja schließlich die Susi und is ja schließlich die Vreni. Shit happens. All the time. Ende Tag 25.

Canals
POLIZEI
It says: This is only a song
... and it's called "Help, I'm Alive" by Metric
Ende Tag 25!


Day 26
Downtown in Hollywood. Was machen wir hier eigentlich? Den Anweisungen einer einheimischen Lady folgend tingeln wir zur Union Station. Imposanter Bahnhof mit wahrhaft herrschaftlichen Sitzgelegenheiten. Wow! Wir stellen fest: L.A. ist gar kein Drecksloch - aber auch nicht wirklich aufregend. Die viel gerühmte L.A. Central Library hat erstens zu und sieht zweitens auch noch Scheiße aus. Was die hier unter historisch verstehen, liegt bei uns Europäern gerade mal ein paar Jahrzehnte zurück. Tse! Aber die Markthallen sind schön. Susi kann essen und essen und essen. Nächster Tagespunkt: Hollywood. Was ne Schmach. Vrenis Erkenntnis des Tages: "Das ist ja nix!" Der Walk of Fame: ein Witz. Verdreckte Sterne für jeden. Haben nur auf Susis und Vrenis in Stein verewigte Anerkennung gewartet. Vergeblich. Haben aber Chucks gefunden. Immerhin etwas. Wir hoffen, die aufdringliche Verkäuferin bekommt keine Provision. Fotografieren noch schnell den obligatorischen "Hollywood"-Schriftzug in den Hills und verkrümeln uns wieder an unseren Beach voller Freaks. Wir schaffen es tatsächlich noch, bis zum Santa Monica Pier zu latschen und uns den lächerlichen Rummelplatz dort anzuschauen. Häh? Wird völlig überbewertet. (Anm. d. Red.: sollte in keinem Reiseführer stehen) Am Strand rotten sich trommelnde Irre zusammen und feiern spontan ne Percussion-Party. Schon besser. Zuhause rocken wir Matthews Appartment.

Ein Stern für die "Unterhaltung" 
Das Spektakulärste an Hollywood: Die Decke der Ubahn-Ststion

Kodak Theatre: Total Oscar-unverdächtig
Suchbild: Wo ist Susi?

Tumult am Strand
Gestatten, Susi und Vreni in männlicher Form

happy happy happy - about what?
Ich bin die Königin des Sessels: Vreni @ Union Station



Day 27
Letzter Tach (vielleicht haben wir auch falsch gezählt). Fakt ist: Heute sind wir Queens of the Stone Age. Vreni schafft es tatsächlich, Briefmarken zu besorgen. Ganz heuchlerisch schicken wir unsere San Francisco- , Las Vegas- , und San Diego-Karten aus L.A. ab (besser spät als nie). Während Vreni mal wieder im Bett chillt, treibt es Susi an den Beach, wo sie sich einen sexy Sonnenbrand auf Augenlidern und Bauch holt. Das kommt davon, wenn man verkatert am Strand relaxen will. Im "Weißbier-Garten" am Ocean Front Walk stärken wir uns bei Burger und Bier, bevor es ab nach Korea-Town ins Wiltern Theatre geht. Schock des Tages: Bier für 14 Dollar, Gin Tonic lustigerweise nur 7. Also saufen wir ab sofort nur noch Gin Tonic - without Ice. Robert dem Barkeeper sei Dank. Sein Kommentar: "You must be European". Sure - we are from Tschörmannie, you know? Nee, knowed er nicht, findet's aber trotzdem toll. So sind sie, die Amis. Und weil das Konzert so toll war, spendet Susi unverhofft ihren Schal. Mal wieder ab zu "Lost and found" - aber leider nix found. Naja, man muss Opfer bringen. Robert empfiehlt uns noch die Bar "Frankie Hanky" oder "Panky" oder whatever. Unsere neuen Freunden - Maria aus Guatemala und Kyuss-Fan aus wherever - erwarten uns schon. Die wissen noch nicht mal, wo Rom liegt. Irgendwo in Middle East. Naja, wir verzeihen es ihnen. Wir kommen ja auch aus Tschörmänni. Who cares about Italy? Um Geld zu sparen (die Ironie des Schicksals folgt am nächsten Tag ...) nehmen wir erst Mal den Bus, bevor wir in Santa Monica ins Taxi umsteigen. Die Amis verstehen ihre eigene Währung nicht. Wir zeigen dem Driver ne 1-Dollar-Münze und er hält es für Falschgeld. Häh? Fährt uns aber für 10 Dollar nach Hause, nachdem er uns Drew Barrymores Onkel vorgestellt hat. Der Gute ist ein Stück des Weges mit uns gefahren. Um halb drei Uhr erreichen wir volltrunken Home. Packen noch kurz und versichern uns, dass der Handy-Wecker auf 5 Uhr gestellt ist (damn fucking US cell phones).

Erdinger wird am Venice Beach ganz groß geschrieben
Mehr braucht ein Foto nicht ....

Day 28
Über diesen Tag wollen wir eigentlich gar nicht sprechen. Wir sind ja noch nicht mal fähig, uns zu artikulieren. Danke Robert, Danke Queens of the Stone Age, Danke Maria. Vreni sitzt senkrecht im Bett: "Susi, es ist um Sieben!!!!!!!!!" Brechreiz, Schock, Ausnahmezustand. Unser Flieger geht um 8.30 Uhr. Und es ist um Sieben! Ach ja, das Auto steht 3 Blocks entfernt, das müssen wir eigentlich vorher abgeben. Scheiß drauf - oder auch nicht? Rein in die versifften Feier-Klamotten, Vreni sieht aus wie ein Groupie auf Abwegen (schafft es aber noch, sich die Kontaktlinsen in Sekundenschnelle reinzufummeln. Respekt!), Susi wie ein zugedröhntes Frettchen, das immer noch die Klamotten zusammenklaubt. Panikartiger Aufbruch. Aber wohin? Kurzes Anschreien auf der Straße - und Entschluss fassen. Mietwagen stehen lassen, Taxi schnappen, Flug nicht verpassen. Den Wagen müssen wir leider außen total verdreckt und innen vermüllt in Venice stehen lassen. Man muss Prioritäten setzen, würde jetzt ein sehr weiser Mensch sagen! Aber wo ist das Scheiß-Taxi? Erneutes hysterisches Anschreien. Plupp. Da steht's ja schon. Während Susi noch hektisch versucht, via Handy die Autovermietung zu unterrichten, sie mögen ihren Scheiß-Wagen (unseren geliebten Beetle) doch selbst abholen, instruiert Vreni den Taxi-Driver. Der ist total relaxed und heizt los. Von Selbstvorwürfen gebeutelt, nach einer Zahnbürste und Brandwasser hechelnd, kommt es zum ersten Nervenzusammenbruch beiderseits. Es folgen unzählige Flüche, Verwünschungen und hysterische Gefühlsausbrüche. Armer Taxi-Fahrer. Wir schaffen es tatsächlich, um 8 Uhr am Flughafen zu arriven. Hat nix zu bedeuten. Um 8.25 Uhr sind wir noch immer nicht durch die Security durch. (zur Erinnerung: Flug geht um 8.30 Uhr) "Hurry up, hurry up" von allen Seiten - aber wir haben immer noch den verdammten Autoschlüssel. Weitere Versuche mit den Rental-Typen Kontakt aufzunehmen, scheitern. Wir müssen den Flieger kriegen - umbuchen geht nicht. Wir rennen zum Gate, durch die Security. Sie lassen uns schnell durch und haben vermutlich schon Wetten abgeschlossen, ob wir es überhaupt noch zum Flieger schaffen. Yes, we can. Keuchend erreichen wir das Gate. Nix Boarding. Wo sind die ganzen Leute? Haben wir jetzt echt unseren Flug verpasst? Die Bodenpersonal-Tante strahlt uns an: "What can I do for you?" Häh? "Your flight is delayed." Häh? Nächster Nervenzusammenbruch. Wir haben immer noch den Scheiß-Schlüssel. Letzte Chance. Auf zum Service-Point. Wir haben 20 Minuten. Der nette Herr entpuppt sich als Tschörmänn-Autowiederbringer-Faschist. Wir drücken ihm unsere Story rein - von wegen beinahe Flug verpasst, deswegen Auto stehen gelassen. Seine answer: "You can't do that!" Wir: "We know. But we need help!" No help at all. Schließlich kriegen wir den Typ dazu, direkt bei den Rental-Leuten anzurufen. Bringt nicht wirklich was. Aber irgendwie schaffen wir es, den Schlüssel dort zu hinterlegen. "They will charge your credit card", gibt uns der nette Herr noch mit auf den Weg. Mit dem Zusatz: "You can't do that!" But Obama und wir sagen: "Yes, we can!" (Anm. d. Red.: die böse Überraschung der Kreditkarten-Abrechnung folgt auf diesem Blog). Die Heimreise gleicht einem Martyrium. Auf dem Flug nach New York gibt es nix zu essen. Toll. Lediglich die kleinen Tütchen mit verranzten Erdnüsse erhalten uns am Leben. Fünf Stunden - gefühlte 16 - endloses Leid. Wir stinken, haben Brand, Hunger und Angst vor dem finanziellen Ruin. (They will charge your creditcard! Autsch). Schön, dass der Flieger Verspätung hat. Das bedeutet Stress pur in New York - wir müssen unbedingt den Anschluss nach Berlin kriegen. Kriegen wir auch. Und endlich warmes Essen. Aber keine Zahnbürste. Dafür Decke und ein Kissen! Da könnte man den Auto-Fauxpas glatt vergessen. Klappt aber nicht. Vrenis Erkenntnis der nächsten 24 Stunden: "Ich war noch nie so froh, Berlin zu sehen." Susis Erkenntnis der nächsten 24 Stunden: "Ich bin verliebt in meine Zahnbürste. Aber wo ist sie bloß?" Landung in Berlin. Völlig verstört betreten wir den Boden unserer Heimat. Ein irrer Trip - bis zum Schluss. Dass der Flughafen-Bus natürlich nicht planmäßig fuhr und das Taxi keine Sparkasse fand, sei nur am Rande erwähnt. Thank you, Susi - Thank you, Vreni. Wir sind immer noch Freundinnen, das wolln wir mal klar stellen! Nächstes Mal fliegen wir in ein Land ohne Sperrstunde, ohne Kreditkarten, ohne Tampax und ohne Tips. Aber es könnte besser nicht gewesen sein!

Und die Moral von der Geschicht: Wir rülpsen euch mitten ins Gesicht! 3685 Bäuerchen in 28 Tagen, mindestens 50 Regelverstöße und 374 Meilen Umweg (wegen Yannick!) - das muss uns erstmal jemand nachmachen.